Expert Talk

Expert Talk 4: Alice Perscha

25.2.2025

Erbschaftsstreitigkeiten: Und ewig streiten die Erben – oder doch besser in eine Mediation?

Aus der Praxis berichtet diesmal die Notarin und eingetragene Mediatorin Mag.a Alice Perscha.

Themen sind die aktuelle Rechtslage im Erbschaftsbereich, mit besonderem Fokus auf Erb- und Pflichtteilsrecht. Wie immer wollen wir durch Beispiele aus der Praxis Konfliktfelder rund um das Thema Erben und mögliche Einsatzbereiche für die Mediation ausloten.

Im zweiten Teil folgt eine Diskussion mit dem Juristen Mag. Jakob Bögner von der Rechtswissenschaftliche Fakultät Universität Graz, bei der Teilnehmenden eingeladen sind, Fragen per Chat zu stellen.

Zusammenfassung

(basierend auf Notegpt)


In diesem Expert Talk spricht Magister Alice Perscha, eine erfahrene Notarin und Mediatorin, über die Rolle der Mediation im Erbrecht. Sie erläutert, wie Mediation eingesetzt werden kann, um Erbstreitigkeiten zu vermeiden oder zu klären. Dabei hebt sie hervor, dass Mediation nicht als Rechtsberatung fungiert, sondern als ein Verfahren zur Konfliktlösung, das den Beteiligten hilft, eigene Lösungen zu finden. Perscher beschreibt verschiedene Szenarien, in denen Mediation sinnvoll ist, und gibt Ratschläge, worauf Mediatoren achten sollten. Sie thematisiert auch die häufigsten Konfliktursachen im Erbrecht, wie emotionale Ungleichgewichte und unterschiedliche Auffassungen von Gerechtigkeit. Schließlich ermutigt sie Mediatoren, sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen vertraut zu machen, um effektiver agieren zu können.

Highlights

  • Einführung in die Mediation im Erbrecht: Alice Perscha erläutert, wie Mediation als Werkzeug zur Lösung von Erbstreitigkeiten genutzt werden kann.
  • Mediation vs. Rechtsberatung: Es wird betont, dass Mediation keine Rechtsberatung ersetzt, sondern den Parteien hilft, eigene Lösungen zu finden.
  • Konfliktursachen im Erbrecht: Emotionale Aspekte und familiäre Dynamiken sind häufige Quellen für Erbstreitigkeiten.
  • Der richtige Zeitpunkt für Mediation: Perscha empfiehlt, Mediation bereits bei drohenden Konflikten oder vor der Vermögensübertragung in Anspruch zu nehmen.
  • Rechtliche Rahmenbedingungen: Mediatoren sollten sich über die gesetzlichen Erbfolgen und Pflichtteilsrechte im Klaren sein.
  • Emotionale Fragestellungen: Oft geht es in Erbstreitigkeiten nicht nur um Geld, sondern auch um emotionale Themen und familiäre Beziehungen.
  • Warnlampen setzen: Mediatoren sollten sich der potenziellen Konfliktfelder bewusst sein und frühzeitig reagieren.

Schlüsselerkenntnisse

  • Die Rolle der Mediation: Mediation bietet einen strukturierten Ansatz zur Konfliktlösung im Erbrecht. Sie hilft den Beteiligten, ihre Standpunkte zu klären und eine einvernehmliche Lösung zu finden, bevor es zu einem Rechtsstreit kommt. Der Prozess sollte idealerweise vor dem Eintritt eines Konflikts begonnen werden, um spätere Auseinandersetzungen zu vermeiden.
  • Notwendigkeit von Rechtswissen: Mediatoren, die im Erbrecht tätig sind, sollten ein grundlegendes Verständnis des Erbrechts haben, um die Parteien angemessen führen zu können. Es ist wichtig, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die gesetzlichen Erbfolgen zu kennen, um Missverständnisse zu vermeiden.
  • Emotionale Intelligenz im Prozess: Die emotionale Komplexität von Erbstreitigkeiten erfordert von Mediatoren Sensibilität und Empathie. Sie müssen in der Lage sein, die emotionalen Bedürfnisse der Beteiligten zu verstehen und in den Mediationsprozess zu integrieren.
  • Alarmsignale erkennen: Mediatoren sollten auf Anzeichen von potenziellen Konflikten achten, wie z.B. unterschiedliche Ansichten über die Vermögensaufteilung oder emotionale Spannungen zwischen den Erben. Frühzeitige Intervention kann helfen, Streitigkeiten zu entschärfen.
  • Vorgehen bei Vermögensübertragungen: Bei der Übertragung von Vermögen unter Lebenden ist es entscheidend, dass die Mediatoren die rechtlichen und emotionalen Aspekte berücksichtigen. Durch eine rechtzeitige Mediation können viele Streitigkeiten vermieden werden, insbesondere wenn es um Unternehmen oder Immobilien geht.
  • Kooperationsbereitschaft fördern: Der Mediator sollte die Parteien ermutigen, offen zu kommunizieren und ihre eigenen Lösungen zu entwickeln. Die Förderung einer kooperativen Haltung ist entscheidend für den Erfolg der Mediation.
  • Vermeidung von Missverständnissen: Um Missverständnisse zu vermeiden, sollten Mediatoren die Parteien auffordern, alle relevanten Informationen offenzulegen. Dies ist besonders wichtig, wenn es um rechtliche Ansprüche und potenzielle Pflichtteilsansprüche geht.

Fazit


Der Expert Talk mit Alice Perscha bietet einen tiefen Einblick in die Herausforderungen und Chancen der Mediation im Erbrecht. Durch die Kombination aus rechtlichem Wissen und emotionaler Intelligenz können Mediatoren einen wertvollen Beitrag zur Lösung von Erbstreitigkeiten leisten. Es ist entscheidend, frühzeitig aktiv zu werden und einen offenen Dialog zu fördern, um so eine faire und einvernehmliche Lösung für alle Beteiligten zu erreichen. Die Mediation kann nicht nur Zeit und Kosten sparen, sondern auch dazu beitragen, familiäre Beziehungen zu erhalten, die durch Erbstreitigkeiten gefährdet sind.

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